BGM weltweit: Was machen andere Länder für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden?
Bei uns in Deutschland hat die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden bereits einen hohen Stellenwert: Es gibt Gesetze für Arbeitsschutz, Arbeitszeiten und Urlaub sowie Regelungen für Mutterschutz, Eingliederungsmaßnahmen, Gesundheitsförderung und mehr. Hinzu kommen Tarifvereinbarungen, die oftmals noch darüber hinaus gehen. So haben wir in Deutschland anstatt der gesetzlich vorgeschriebenen 20 Tage bezahlten Urlaub üblicherweise sogar 30 Tage bezahlten Urlaub.
Wenn wir krank sind, können wir uns – zumindest theoretisch – unbesorgt zuhause auskurieren. Die Lohnfortzahlung von bis zu 6 Wochen deckt kleinere Krankheiten problemlos ab. Bei längeren Krankheiten greift beispielsweise das gesetzliche vorgeschriebene Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), das kann in der Praxis zwar ganz anders aussehen – die gesetzlichen Vorkehrungen sind jedoch durchaus gut.
Wirtschaftlich zählen wir dabei zu den sieben stärksten Industrienationen (G7) und belegen weltweit aktuell Platz drei, hinter den USA und China. Ganz zufrieden scheinen wir Deutschen damit allerdings noch nicht zu sein: Im World Happiness Report belegen wir nur Platz 22.
Natürlich hat all das viele Ursachen und das Betriebliche Gesundheitsmanagement ist nur ein Faktor von vielen. Und doch bleibt unsere Gesundheit unser höchstes Gut – und unsere Arbeit kann erheblichen Einfluss darauf nehmen.
Grund genug, einmal über den Tellerrand hinaus zu blicken. Was machen andere Länder für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden?
Inhaltsverzeichnis:
USA
| Work-Life-Balance |
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| Rolle der Gesundheit |
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| Besonderheiten |
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Natürlich schauen wir uns die Wirtschaftsnation schlechthin an: Die Vereinigten Staaten sind noch immer an der Spitze der Weltwirtschaft.
Das ist beeindruckend. Überraschend ist dagegen: Eine gesunde Work-Life-Balance scheint in den USA nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Als einziges Land der Welt haben Mitarbeitende dort keinerlei gesetzlichen Anspruch auf bezahlten Urlaub – es ist reine Verhandlungssache. Mit dem Ergebnis, dass der Durchschnitt gerade einmal auf zehn Urlaubstage pro Jahr kommt. Hinzu kommt, dass rund 8,9 Millionen US-Amerikaner:innen gleich mehrere Jobs haben (Quelle: Forbes).
Wo bleibt da noch Platz für Gesundheit?
Werden amerikanische Arbeitnehmer:innen krank, können sie nicht einfach zuhause bleiben. Wer krank wird, muss je nach Unternehmen mit Gehaltseinbußen rechnen. Das führt wiederum zu Präsentismus oder dazu, dass Mitarbeitende ihren bezahlten Urlaub für Krankheitstage einsetzen, anstatt für ihre persönliche Erholung. Wer lange krank ist, hat nicht wie in Deutschland Anspruch auf ein Eingliederungsmanagement. Große Unternehmen verfügen jedoch über eigene Return-to-Work-Programme.
Heißt das also, dass es um das Betriebliche Gesundheitsmanagement in den USA extrem schlecht bestellt ist?
Nein. Insbesondere große Unternehmen nutzen das Betriebliche Gesundheitsmanagement für ihren Kampf um Fachkräfte. Dafür können sie auf die Forschungen des NIOSH zurückgreifen, dem National Institute for Occupational Safety and Health. Deren Empfehlungen sind zwar nicht gesetzlich bindend, erleichtern Unternehmen jedoch die Einführung gesundheitsfördernder Maßnahmen. Darunter beispielsweise das Total Worker Health Programm (TWH), das Untersuchungen und Maßnahmen zur Steigerung von Gesundheit und Produktivität umfasst. Manche Vorgaben des NIOSH werden auch von der Behörde OSHA (Occupational Safety and Health) übernommen, die rechtsverbindliche Vorschriften für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitskräfte vorgibt.
Fazit: Ausbaufähiges BGM mit staatlich unterstützter Forschung
Die gesetzlichen Vorschriften in den USA stehen unseren deutschen Vorgaben in einigem nach. Insbesondere große Unternehmen nutzen aber Unterstützung für ihr BGM: Sie können die Vorschläge und Empfehlungen des staatlichen Forschungsinstitut NIOSH umsetzen. Mitarbeitende in kleinen Unternehmen profitieren davon jedoch meist erst, wenn die Regelungen rechtlich bindend werden.
Übrigens:
In Sachen Glücklichsein sind die USA und Deutschland auf einer Wellenlänge: Die Vereinigten Staaten sind auf Platz 24 gerade mal zwei Plätze hinter Deutschland.
China
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| Rolle der Gesundheit |
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| Besonderheiten |
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Blicken wir auf das wirtschaftlich zweitplatzierte Land im weltweiten Ranking: China ist nach den USA die zweitgrößte Wirtschaftsmacht. Auf den ersten Blick haben die Arbeitnehmer:innen dabei ähnliche Voraussetzungen wie deutsche Arbeitskräfte: Mit Regelarbeitszeiten von 8 Stunden pro Tag und 40 Stunden pro Woche gibt die Regierung einen klaren Rahmen vor. Auch Überstunden sind nur in Maßen erlaubt: Maximal 3 pro Tag und 36 pro Monat. Die Realität sieht allerdings oftmals anders aus. Insbesondere in der Tech-Branche kursiert die 996-Kultur: Arbeitszeiten von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr, sechs Tage die Woche ergeben eine Wochenarbeitszeit von 72 Stunden. Erlaubt ist das nicht – laut verschiedenen Quellen wird es dennoch in vielen Betrieben gelebt.
Auch die Anzahl der Urlaubstage erlaubt wenig Zeit für Erholung. Sie ist gesetzlich geregelt und mit der Dauer der durchgehenden Beschäftigung verbunden – unabhängig vom Arbeitgeber. Ab zehn Jahren Arbeitstätigkeit, erhöht sich die Anzahl bezahlter Urlaubstage von fünf auf zehn, nach 20 Jahren ununterbrochener Arbeitstätigkeit auf 15 Tage (Quelle: IHK Stuttgart).
Doch der gesellschaftlich und rechtliche Stellenwert der Gesundheit in China ändert sich gerade rasant. Seit 2016 ist das Programm „Healthy China 2030“ aktiv. Es soll die Gesundheit der Bevölkerung verbessern und dadurch die prophezeite Vervielfachung der Gesundheitsausgaben verhindern. Das wirkt sich auch auf das Gesundheitsmanagement in Betrieben aus. Mit dem „Healthy Enterprises Program“ gibt die Regierung Unternehmen zahlreiche Vorschriften, wie sie sich um die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden kümmern müssen. Das betrifft zum Teil Arbeitsschutzmaßnahmen, aber zum Teil auch allgemeine gesundheitlich Aspekte wie Gesundheitschecks, Trainings und psychosoziale Unterstützung. Anders als bei uns in Deutschland sind diese Angebote für Unternehmen nicht freiwillig, sondern für einige Unternehmen verpflichtend.
Fazit: Wachsende Bedeutung in der Theorie, ausbaufähig in der Praxis
Auch, wenn die steigenden gesetzlichen Vorgaben längst nicht für alle Unternehmen gelten – und längst nicht überall eingehalten werden: Der Stellenwert der Gesundheit und eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements in China steigt. Wir sind gespannt, wie es weitergeht!
Übrigens:
Ob sich das hohe Arbeitspensum auch auf das persönliche Glücklichsein der Menschen auswirkt?
Fest steht: Noch 2011 belegte China gerade mal Platz 112 im World Happiness Ranking. 2024 immerhin Platz 68.
Skandinavien
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| Rolle der Gesundheit |
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Von der Spitze der Wirtschaft an die Spitze des Glücklichseins: Die Skandinavier sind laut World Happiness Report die glücklichsten Menschen der Welt. Finnland belegt Platz 1, Dänemark Platz 2, Schweden Platz 4 und Norwegen Platz 7.
Woran das liegt? Gewiss zu einem Teil auch an der ausgeprägten Work-Life-Balance, die dort fester Teil der Gesellschaft ist. Zwar ist die Anzahl der gesetzlich zugesicherten bezahlten Urlaubstage nicht unbedingt höher als in Deutschland, jedoch scheinen Urlaub und Pause schlicht einen anderen Stellenwert zu haben. So haben beispielsweise Schwed:innen gesetzlich einen Anspruch auf vier Wochen Sommerurlaub am Stück, wenn es sich betrieblich einrichten lässt. Auch Pausen sind in Schweden fester Bestandteil der Arbeitskultur: In der Fika-Pause verbringen Arbeitnehmer:innen gemeinsam eine Pause mit Gebäck, Kaffee und sozialem Austausch.
Die Gesundheit spielt sowohl in der Gesellschaft als auch in den Betrieben eine sehr große Rolle. In Finnland muss beispielsweise jedes Unternehmen Zugang zu arbeitsmedizinischen Diensten ermöglichen. Eigene Forschungsinstitute liefern Grundlagen für Gesundheit und Work-Life-Balance, die gesetzlich verankert werden. Das Finnish Institute of Occupational Health zählt sogar zu den führenden Experten für Sicherheit und Gesundheit auf der Arbeit (Quelle: https://www.ttl.fi/en).
Fazit: Gelebtes BGM in Betrieben und Gesellschaft
Entscheidender Faktor ist bei all dem wahrscheinlich, dass all das nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch in der Gesellschaft gelebt wird. Gesundheit hat in den skandinavischen Ländern einen sehr hohen Stellenwert – inklusive der psychischen Gesundheit. Während seelische Leiden in vielen Ländern tabuisiert werden und eine Work-Life-Balance ein Luxusgut zu sein scheint, gehören diese Aspekte in Skandinavien zum täglichen Leben dazu.
Übrigens:
Die skandinavischen Länder beweisen, dass Work-Life-Balance, viele Teilzeitstellen und eine gesunde Pausen-Kultur hervorragend mit hoher Produktivität zusammenpassen. Zwar zählen sie nicht zu den wirtschaftsstärksten Ländern der Welt, doch das Pro-Kopf-BIP lag 2024 in Norwegen mit 86.611 USD noch über dem der Wirtschaftsmacht USA (85.812 USD). Auch Dänemark (72.042 USD) und Schweden (57.625 USD) liegen im Ranking noch vor Deutschland, Finnland mit 53.326 USD nur knapp dahinter (Quelle: destatis).
Costa Rica
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| Rolle der Gesundheit |
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Costa Rica ist in dieser Betrachtung vielleicht eine kleine Überraschung. Doch die Bewohner:innen von Costa Rica zählen zu den glücklichsten der Welt: Das Land liegt im World Happiness Report auf Platz 6 noch vor Norwegen. Es gilt als fortschrittlichstes Land in Mittelamerika und verfügt über ein gutes Gesundheitssystem. Die Kombination aus all dem führt wahrscheinlich dazu, dass die Menschen in Costa Rica so alt werden: Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt dort 78,1 Jahre – obwohl es dort unzählige giftige Tiere gibt. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie bei 78,2 Jahren, in den USA bei 75,8 (Quelle: destatis).
Aber warum sind die Menschen in Costa Rica so glücklich und gesund? Und was hat das mit dem Gesundheitsmanagement in Betrieben zu tun?
Wichtige Worte in diesem Zusammenhang sind „Pura Vida“ und die „Tranquilo“-Mentalität: Menschen in Costa Rica gehen ihr Leben einfach entspannter an. Das kann einen deutlichen Unterschied machen, wenn man bedenkt, dass sich Stress negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen können erheblich durch Stress gefördert werden.
Für Sicherheit und Gesundheit sorgen außerdem gesetzliche Vorschriften für Arbeitssicherheit. 2024 kam ein staatliches Programm für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz hinzu, das Stress am Arbeitsplatz reduzieren soll (Quelle: The Costa Rica News).
Fazit: Kombination aus Mentalität und staatlichen Vorgaben
Costa Rica beweist, wie weitreichend die Auswirkungen auf ein bisschen mehr „easy-going“ sein können. Eine stressfreiere Mentalität kombiniert mit gesetzlichen Vorgaben für Sicherheit und Gesundheit auf der Arbeit machen die Costa Ricaner zu einem der glücklichsten Länder weltweit – trotz deutlich weniger Urlaubstage als in Deutschland.
Übrigens:
Mit einem Pro-Kopf-BIP von 17.909 USD liegt Costa weltweit auf Platz 56. Pro Kopf liegen sie dabei sogar vor China mit 13.313 USD (Quelle: destatis).
Kanada
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| Rolle der Gesundheit |
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| Besonderheiten |
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Kanada gehört zu den G7-Nationen und belegt 2024 Platz 9 der wirtschaftsstärksten Nationen. Aber das ist nur einer von vielen Gründen, warum wir hier näher auf das nordamerikanische Land eingehen wollen – denn Kanada spielt im BGM eine Schlüsselrolle. 1986 fand die internationale Gesundheitskonferenz in Ottawa statt und legte den Grundstein für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Das Ziel: Gesundheit für alle. Und auch heute noch ist Kanada in vielen Punkten Vorbild und Vorreiter.
Als erstes Land hat Kanada einen Standard für psychologische Gesundheit am Arbeitsplatz entwickelt. Das ist vergleichbar mit einer ISO-Norm: Es ist nicht verpflichtend, wird aber bereits jetzt zu großen Teilen vom Markt gefordert. Da psychische Gesundheit einen hohen Stellenwert in der öffentlichen Debatte hat, werden viele Unternehmen auch daran gemessen, wie sie die „Mental Health“ ihrer Mitarbeitenden fördern.
Fazit: Starkes BGM ohne strenge Gesetze
Kanada beweist damit, dass gutes BGM auch ohne gesetzliche Vorgaben funktioniert – sondern Leitfäden und gesellschaftlicher Fokus ausreichen können. Zahlreiche BGM-Maßnahmen sind dabei längst etabliert, darunter beispielsweise flexible Arbeitszeiten, Präventionsprogramme und anonyme Beratungsdienste. Um alles effizient zu managen, setzen kanadische Unternehmen auf die Digitalisierung, zum Beispiel für das Monitoring, für Umfragen oder Coachings.
Übrigens:
Kanadier:innen sind damit zwar nicht ganz so glücklich wie Costa Ricaner:innen – sie belegen im World Happiness Report Platz 18 – werden dafür aber sogar noch älter: Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 2023 79,5 Jahre (Quelle: destatis). Das ist der Spitzenwert auf dem amerikanischen Kontinent.
BGM digitalisieren
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Australien
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Zum Schluss werfen wir noch einen Blick ans andere Ende der Welt. Mit der Australian Work Health and Safety Strategy 2023-2033 setzte die australische Regierung konkrete Ziele für Sicherheit und Gesundheit. Dazu zählen weniger Arbeitsunfälle und weniger arbeitsbedingte Erkrankungen. Auch psychische Erkrankungen nehmen sie sehr ernst.
Dabei geht es weniger um strenge Vorschriften, die Unternehmen einfach nur zu erfüllen haben, sondern vor allem um einen Kulturwandel hin zu echter Wertschätzung der Gesundheit im Beruf. Zu den verpflichtenden Maßnahmen zählen beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze, Unterweisungen und Aufklärungen. Die Besonderheit dabei: Psychische Belastungen sind gegenüber physischen Belastungen vollständig gleichwertig zu behandeln.
Auch die veränderten Bedingungen der Arbeitswelt spiele dabei eine Rolle: Digitalisierung, Home Office und der Klimawandel.
Fazit: Neue Maßstäbe für psychische Gesundheit
Australien hatte schon zuvor starke gesetzliche Maßnahmen und Regelungen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, geht mit der Work Health and Safety Strategy 2023-2033 aber noch einen großen Schritt weiter – und strebt einen Kulturwandel an.
Übrigens:
Im internationalen Glücksranking belegt Australien schon seit Jahren konstant die Plätze 9, 10 oder 11. Das Bruttoinlandsprodukt dagegen steigt seit Jahren und lag 2024 bei 1.796,81 Milliarden USD – das entspricht 64.407,48 USD pro Kopf (Quelle: destatis, statista).
Was heißt das für das BGM in Ihrem Unternehmen?
Unsere Weltreise hat gezeigt: Wir sind längst nicht am Ende unserer BGM-Reise angekommen. Es gibt noch viel zu tun. Die letzten Jahre haben bereits große Veränderungen mit sich gebracht und gezeigt, dass Gesundheit ein Muss ist – kein Kann. Denn alle Interessensgruppen profitieren von mehr Gesundheit am Arbeitsplatz: Unternehmen steigern ihre Produktivität und die Länder senken ihre Gesundheitskosten. Und Mitarbeitende? Die freuen sich über ein gesünderes und glücklicheres Leben.
Sie wissen noch nicht, womit Sie anfangen sollen?
Passende BGM-Maßnahmen für Ihr Unternehmen finde Sie in unserer BGM-Toolbox.
Häufige Fragen zum weltweiten BGM-Vergleich
In Deutschland gibt es kein einzelnes BGM-Gesetz, sondern verschiedene rechtliche Grundlagen. Dazu gehören das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), das Arbeitszeitgesetz (ArbZG), das Sozialgesetzbuch (SGB V, VII und IX), das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) sowie das Präventionsgesetz (PrävG). Unternehmen sind verpflichtet, Gefährdungen – auch psychische – zu beurteilen und Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten umzusetzen. Zudem müssen sie bei längeren Erkrankungen ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anbieten.
Grundsätzlich lässt sich nicht pauschal sagen, welches Land „das beste BGM“ macht. Länder wie Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen und Kanada haben jedoch eine ausgeprägte BGM-Kultur und es lohnt sich, sich dort inspirieren zu lassen. Auch Australien hat interessante BGM-Ansätze.
Die Bedeutung psychischer Gesundheit nimmt weltweit stark zu, jedoch mit großen regionalen Unterschieden. In manchen Ländern, insbesondere in den skandinavischen Ländern und Kanada, hat die psychische Gesundheit längst eine hohe Bedeutung. Andere Länder werden sich deren Bedeutung auch bewusster, müssen es jedoch erst noch in der Kultur etablieren.