Gender Mainstreaming in Unternehmen – Bedeutung für die Gesundheitsförderung
Gender Mainstreaming soll zu einer geschlechtergerechten und solidarischen Gesellschaft beitragen, in der Chancen und Möglichkeiten gleich verteilt sind. Gleichzeitig die Verpflichtung, bei allen Entscheidungen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen in den Blick zu nehmen. Grob kann Gender Mainstreaming also mit Geschlechtergerechtigkeit übersetzt werden.
Als Grundsatz und Leitprinzip ist Gender Mainstreaming über das Bundesgleichstellungsgesetz verankert. Dieses bezieht sich auf die grundsätzliche Einbeziehung geschlechtsspezifischer Belange in allen Feldern von Politik und Gesellschaft. Diese Prinzipien beziehen sich auf die geschlechtergerechte Sprache und ebenfalls die Umsetzung von geschlechteradäquaten Maßnahmen.
Das heißt, in allen Phasen der Planung, Durchführung und Auswertung von Maßnahmen müssen die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen und Männern und die Auswirkungen auf beide Geschlechter berücksichtigt werden. Eine treibende Kraft für die Umsetzung von Gender Mainstreaming stellt die EU dar, welche 1997 im Amsterdamer Vertrag Gender Mainstreaming offiziell als verbindliche Richtlinie für alle Mitgliedsstaaten zum Ziel der EU-Politik gemacht hat.
Welche Bedeutung Gender Mainstreaming vor allem für die Gesundheitsförderung darstellt soll im folgenden Artikel beleuchtet werden.
Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Gender Mainstreaming
Aus Erkenntnissen der Forschung zu den Themenbereichen Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechtersensibilität in der Gesundheitsversorgung und -forschung lassen sich Kriterien zur Beurteilung geschlechtersensibler Angebotsgestaltung von Prävention und Gesundheitsförderung ableiten.
Diese berücksichtigen geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhalten und im Krankheitsgeschehen sowie Besonderheiten in der Kommunikation und der Ansprache. Zudem gibt es Richtlinien zur Vermeidung von Gender-Bias und die Kriterien guter Praxis der BZgA zur Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit. Der Ansatz des Gender Mainstreaming als Querschnittsanforderung und Qualitätsmerkmal nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.
Für die Analyse der Angebotsstruktur wurden das Themenspektrum, die Angebotsformen, die Zahl der Angebote/Aktivitäten und die geschlechtsspezifische Ausrichtung geprüft. Unter Gender-Aspekten waren dabei die folgenden Fragen relevant:
- Werden Gleichstellungsziele formuliert?
- Gibt es Angebotskonzepte, die auf geschlechtsspezifische Differenzen Bezug nehmen?
- Wird innerhalb der Geschlechter nach bestimmten Zielgruppen unterschieden?
- Welche Zugangswege und Kommunikationsformen werden genutzt, um die jeweiligen Zielgruppen zu erreichen?
- Gibt es eine geschlechterspezifische Form der Ansprache?
- Gibt es eine Dokumentation und Evaluation der Angebote und ist diese Berichterstattung geschlechtsspezifisch angelegt?
- Gibt es ggf. eine Strategie dazu, wie Maßnahmen bekannt gemacht und potenzielle Teilnehmer motiviert werden können (Multiplikatorenkonzept) und ist diese Strategie geschlechtsspezifisch ausgerichtet?
Aus dem Bericht zu Gesundheitlichen Lage von Männern in Deutschland (2014) geht hervor, dass bezogen auf Primärprävention und Gesundheitsförderung nach dem Setting-Ansatz für das Berichtsjahr 2012 Maßnahmen nach Zielgruppen ausgewiesen wurden. Diese können gleichermaßen an beide Geschlechter oder speziell an eines der beiden Geschlechter adressiert sein. 72% der Maßnahmen im Setting-Ansatz waren gem. Präventionsbericht (2013) an spezielle Zielgruppen adressiert.
Welche Zugangswege und Kommunikationsformen für die Angebote im Bereich der individuellen Maßnahmen genutzt werden, um die unterschiedlichen Zielgruppen zu erreichen, wird im Bericht ebenfalls nicht ausdifferenziert.
Die Zahlen zur Inanspruchnahme primärpräventiver Maßnahmen zeigen jedoch einen deutlichen Handlungs- und Entwicklungsbedarf auf, da Männer von diesen Angeboten weitaus seltener als Frauen erreicht werden. Teile des Präventionsberichtes weisen zudem in der Sprache eine Geschlechterblindheit auf. Im Sinne der Vermeidung von Gender Bias bleibt eine Differenzierung nach Geschlecht aus.
Gendergerechte Sprache – Der Gender Doppelpunkt
Das Ziel geschlechtergerechter Sprache ist es, alle Geschlechter auf respektvolle Art und Weise anzusprechen und sichtbar zu machen. Dabei geht sie über die schlichte Benennung von Männern und Frauen hinaus und spricht Trans*- und Inter- sowie nicht-binär verortete Personen ebenfalls an.
Auch wir von Saneware Software GmbH positionieren uns in dem wir Gender Mainstreaming im Unternehmen leben und auch durch gendergerechte Sprache niemanden ausschließen.
Im Unternehmen haben wir uns nach ausführlicher Recherche für den Gender Doppelpunkt entschieden. Dies sei, wie es der aktuellen Literatur hervorgeht, die Version mit der größten Barrierefreiheit. Vor allem für Menschen mit einer Beeinträchtigung des Sehens scheint dies durch die Screenreader-Software einen klaren Vorteil zu bieten, da sie so nicht aus dem Lesefluss herausgerissen werden.
Da in der Politik keine einheitliche Schreibweise vorgegeben wird hat Saneware Software GmbH sich für ebendiese Variante entschieden.
Welche Möglichkeiten bietet Saneware um die Gesundheit von Beschäftigten zu fördern?
Die Fehlzeiten-Analyse ist ein wichtiges Instrument des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Denn, wer die Ursachen für die Fehlzeiten in seinem Unternehmen kennt, kann durch entsprechende Maßnahmen systematisch für die Gesundheit seiner Mitarbeiter sorgen.
Mit dem Produkt „Saneware -BGM“ bieten wir Ihnen eine browserbasierte, smarte und moderne Lösung zur Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in Ihrem Unternehmen an.
Bei Fragen rund um das Thema BGM, von der Beratung bis zur Implementierung stehen unsere Fachexperten Ihnen gerne zur Verfügung.