Wie Sie den Fachkräftemangel durch erfolgreiche BEM-Gespräche entschärfen
Gesunde und engagierte Fachkräfte sind das Rückgrat eines jeden erfolgreichen Unternehmens. Ein wichtiger Faktor für dieses Engagement und zur Mitarbeitergesundheit sind BEM-Gespräche.
Was genau ein BEM-Gespräch ist und wie diese Maßnahme Sie dabei unterstützt, qualifizierte Mitarbeiter:innen zu halten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ein BEM-Gespräch?
- Ihre Vorteile durch effektive BEM-Gespräche
- Bewährter Leitfaden für effektive BEM-Gespräche
- Organisatorische Arbeitslast bei BEM-Gesprächen reduzieren – Fokus auf das Zwischenmenschliche
Was ist ein BEM-Gespräch?
BEM-Gespräche bezeichnen einen strukturierten Dialog zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen. Das Ziel ist, den Gesundheitszustand des Arbeitnehmers langfristig zu verbessern und vermehrte Krankheitszeiten zu verhindern.
Es dient dazu, eine Lösung zu finden, die sowohl im Interesse der Arbeitnehmer:innen als auch des Unternehmens ist. In Folge unterstützt es Unternehmen auch dabei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Betriebliches Eingliederungsmanagement ist seit 2001 gesetzlich verpflichtend in Deutschland und ist geregelt innerhalb des § 167 Abs. 2 Sozialgesetzbuch (SGB) IX.
Das BEM-Gespräch bildet einen integralen Bestandteil der betrieblichen Maßnahmen zur Wiedereingliederung der Mitarbeiter:innen.
Wissenswert: Das Saneware Magazin hat bereits 5 nützliche Tipps für ein wertschätzendes BEM-Gespräch für Sie in einem Beitrag zusammengestellt.
Ihre Vorteile durch effektive BEM-Gespräche
Ein effektives BEM-Gespräch ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern bringt auch zahlreiche Vorteile für Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen.
Für Arbeitgeber:innen können die BEM-Gespräche zu einer verbesserten Mitarbeiterbindung und erhöhten Produktivität führen. Sie zeigen, dass das Unternehmen das Wohl seiner Mitarbeiter:innen ernst nimmt.
Für Arbeitnehmer:innen können die BEM-Gespräche zu einer verbesserten Arbeitsfähigkeit und Zufriedenheit führen. Es wird auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen und Perspektiven zur Lösung von gesundheitlichen Problemen werden geboten.
Das BEM-Gespräch kann also eine wichtige Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels spielen. In vielen Branchen ist es zunehmend schwierig, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter zu finden und zu halten.
Durch das Führen von BEM-Gesprächen können Unternehmen zeigen, dass sie ihre Mitarbeiter:innen wertschätzen und ihre Gesundheit und Zufriedenheit ernst nehmen. Das kann dazu beitragen, bestehende Mitarbeitende zu halten und neue Mitarbeiter:innen zu gewinnen.
Wichtig: Erfolgreiche BEM-Gespräche können die Mitarbeiterzufriedenheit, -produktivität und -bindung erhöhen und sind dementsprechend ein geeignetes Werkzeug gegen den Fachkräftemangel.
Bewährter Leitfaden für effektive BEM-Gespräche
BEM-Gespräche als Chance sehen
BEM-Gespräche sind nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch eine Gelegenheit, das Engagement und die Produktivität Ihrer Mitarbeiter:innen zu steigern.
Diese Gespräche können dazu beitragen, die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen zu verbessern, Fehlzeiten zu reduzieren und eine positive Unternehmenskultur zu fördern. Außerdem steigt die Mitarbeiterbindung und Ihr Unternehmen wird attraktiver für potenzielle Mitarbeiter:innen.
Informationen sichten und Mitarbeiter:in informieren
Bereiten Sie sich auf das BEM-Gespräch vor, indem Sie die relevanten Informationen über den/die Mitarbeiter:in sammeln und sichten. Stellen Sie sicher, dass Sie den/die Mitarbeiter:in über das bevorstehende Gespräch informieren. Wichtig ist, von Beginn an eine angenehme und unterstützende Atmosphäre zu fördern.
Tipp: Nicht selten haben Mitarbeiter:innen Vorbehalte, wenn es um offizielle, interne Gespräche geht. Stellen Sie sicher, dass der/die Mitarbeiter:in sich darüber im Klaren ist, dass es bei diesem Gespräch darum geht, geeignete Maßnahmen zu finden, welche die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördern.
Ablauf des BEM-Gesprächs
1. Ursachen herausfinden
Die Ausforschung der Ursache für die häufigen, krankheitsbedingten Ausfälle des Mitarbeitenden ist die zentrale Aufgabe des BEM-Gesprächs.
Liegt die Ursache an den Arbeitsbedingungen oder dem Arbeitsumfeld des Mitarbeitenden oder gibt es ggf. persönliche Umstände, welche zu erhöhten Fehlzeiten führen?
Oft kann es durchaus hilfreich sein, die Ursachenforschung zielgruppenspezifisch anzugehen.
Zudem empfehlen wir Ihnen, den/die Mitarbeiter:in darum zu bitten, sich freiwillig vom Betriebsarzt oder der Betriebsärztin untersuchen zu lassen. Eine Entbindung von der Schweigepflicht ist nicht zwingend notwendig. Das kann allerdings dabei helfen, geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Arbeitsausfälle des Fachpersonals zu finden.
2. Maßnahmen festlegen
In weiterer Folge werden im Gespräch geeignete Maßnahmen festgelegt, welche mit dem Einverständnis des Betriebsarztes oder der Betriebsärztin und des Mitarbeiter:in erarbeitet werden.
Diese können Arbeitszeit, Arbeitsort, Arbeitsabläufe oder einen Wechsel des Aufgabenfeldes einschließen.
Die tatsächlichen Maßnahmen müssen an die individuellen Probleme Ihres Mitarbeiters oder Ihrer Mitarbeiterin angepasst werden und umfassen ein breites Spektrum an möglichen Handlungsperspektiven.
Ein ergonomisch angepasster Arbeitsplatz, die Möglichkeit, öfter im Homeoffice zu arbeiten oder die Beantragung einer Kurmaßnahme sind nur einige Maßnahmen, welche die Mitarbeitergesundheit verbessern können. Das Saneware Magazin hat sich bereits mit der Entwicklung und Evaluation von Maßnahmen beschäftigt, falls Sie weiterführende Informationen zu diesem Thema benötigen.
3. Dokumentation und ggf. weitere Gespräche
Schlussendlich wird das Gespräch beendet durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Abschlusserklärung, welche die vereinbarten Maßnahmen zur erfolgreichen, betrieblichen Wiedereingliederung der/des Mitarbeiter:in umfasst.
Achten Sie darauf, sich an der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen proaktiv zu beteiligen, um die Erfolgschancen des Prozesses zu erhöhen. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie den Fortschritt des Fachpersonals überwachen und bei Bedarf weitere Gespräche führen.
Reduzieren Sie die organisatorische Arbeitslast bei BEM-Gesprächen und konzentrieren Sie sich auf das Zwischenmenschliche
BEM-Gespräche können schnell zu einer hohen, organisatorischen Last werden für Sie als Arbeitgeber:in.
- Welche/r Mitarbeiter:in erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen für ein BEM-Gespräch?
- Wie gestalten Sie den Prozess datenschutzkonform?
- Und lässt sich der ganze Prozess digital schlanker und komfortabler gestalten?
Unsere BEM-Software unterstützt Sie dabei, die organisatorische Arbeitslast zu reduzieren. Mitarbeiter:innen, welche die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, werden automatisch identifiziert.
Unsere Software erfüllt alle Vorgaben der DSGVO und garantiert eine datenschutzkonforme Abwicklung. Sie sparen Zeit und können den ganzen Prozess digital und revisionssicher durchführen. Damit Sie sich ganz auf das Zwischenmenschliche und die lösungsorientierte, betriebliche Wiedereingliederung Ihrer Fachkräfte konzentrieren können.