Wie verhindern Sie, dass Konflikte Ihre Mitarbeitergesundheit belasten?
Konflikte am Arbeitsplatz wirken sich negativ auf die mentale Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen aus. Vor allem ungelöste Konflikte werden zur Belastungsprobe und beeinflussen nicht nur die Motivation und Leistung Ihrer Angestellten, sondern führen schließlich zu langen Fehlzeiten.
Im Jahresreport der Techniker Krankenkasse 2022 nehmen psychische Leiden zwar „nur“ den 6. Platz an als Ursache für Arbeitsunfähigkeit, aber die dadurch verursachten Fehlzeiten dauern im Schnitt über 46 Tage.
Sie verlieren also durchschnittlich pro Mitarbeiter:in eineinhalb Monate, wenn belastende Umstände wie Streit, physische Auseinandersetzungen oder soziale Ausgrenzung zu lange unerkannt bleiben.
Doch wie erkennen Sie frühzeitig, dass eine (wiederkehrende) Situation in Ihrem Unternehmen die Psyche eine(r) oder mehrerer Mitarbeiter:innen belastet, um entsprechende Maßnahmen zu treffen und so die Gesundheit Ihrer Angestellten zu erhalten?
Inhalt:
- Welche psychischen Belastungen sind in Ihrem Tätigkeitsbereich üblich?
- Wieso eignet sich das Mitarbeitergespräch als präventive Maßnahme, um potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen?
- Welches Ziel hat das Mitarbeitergespräch als präventive Maßnahme in Ihrem Unternehmen?
- Wie können Sie die organisatorische Arbeitslast von Mitarbeitergesprächen minimieren?
Welche psychischen Belastungen sind in Ihrem Tätigkeitsbereich üblich?
Wenn Sie gezielt Ihre Gesundheitsquote verbessern möchten und Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen verhindern wollen, sollten Sie sich zuallererst damit beschäftigen, welche potenziellen Belastungen Ihres Arbeitsgebiets häufig auftreten.
Denn je nach Branche unterscheiden sich die Auslöser für psychische Ausfallzeiten enorm. Folgen Sie uns auf ein kurzes Gedankenexperiment, das verdeutlicht, was damit gemeint ist:
Wenn Sie eine Kindertagesstätte führen, können Sie sich auf vermehrte Fehlzeiten einstellen, sobald die Grippe-Saison beginnt. Die Kinder werden krank. Ihre Mitarbeiter:innen auch. Dieser Fakt lässt sich nicht ändern, doch welche psychischen Faktoren können Sie beobachten?
- Gibt es Erzieher:innen, die jeden Tag ungewöhnlicher hoher Lärmbelastung ausgesetzt sind?
- Hatten Sie bereits Gewaltsituationen, die Ihre Mitarbeiter:innen als Ziel hatten?
- Gibt es ein:e Angestellte:n, der keinen sozialen Rückhalt im Team findet?
Jeder dieser Faktoren kann, zusätzlich zum fordernden Tätigkeitsbereich, eine weitere, enorme Belastung für die Psyche Ihrer Mitarbeiter:innen darstellen und so zu langen Ausfallzeiten führen.
Aber als Arbeitgeber steht Ihnen ein Mittel zur Verfügung, das sich als effektives Werkzeug bewährt hat, um belastende Situationen frühzeitig zu erkennen. Das Mitarbeitergespräch.
Wissenswert!
Es gibt verschiedene Arten des Mitarbeitergesprächs, unter anderem: das Probezeitgespräch, das Krankenrückkehrgespräch oder das Jahresrückblickgespräch. Es eignet sich aber auch, um präventiv immer wieder einen Dialog über bestehende Arbeitsbedingungen zu führen.
Wieso eignet sich das Mitarbeitergespräch als präventive Maßnahme, um potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen?
Wenn Sie sich den gängigen, psychischen Belastungen Ihrer Mitarbeiter:innen bewusst sind, wissen Sie auch, welche Störfaktoren außerordentlich sind und deswegen akuten Handlungsbedarf Ihrerseits hervorrufen.
Beispielsweise sollten Sie auf keinen Fall Gewalt an Ihrem Arbeitsplatz dulden. Ganz egal, ob psychische Gewalt in Form von Mobbing oder sozialer Ausgrenzung betrifft oder physische Gewalt in Form von Schlägen, Bissen oder geworfenen Gegenständen.
Ihr größtes Problem ist bei übergriffigem Verhalten aber nicht, dass es passiert ist, sondern welche Folgen daraus resultieren, falls keine Konsequenzen für die Aggressoren folgen.
Denn unbeachtet und ungeahndet ist die Folge schnell, dass sich ein:e Mitarbeiter:in nicht mehr wohlfühlt, der mentalen Last nicht standhalten kann und eineinhalb Monate ausfällt. Oder schlimmer: Ihnen „aus heiterem Himmel“ die Kündigung ausspricht.
Genau um diese Reaktionskette zu durchbrechen und Fehlzeiten sowie Kündigungen für Ihr Unternehmen effektiv zu vermeiden, eignen sich regelmäßige Mitarbeitergespräche, um potenzielle Belastungen Ihrer Angestellten frühzeitig zu erkennen.
Das Mitarbeitergespräch ist ein geeignetes Werkzeug für diesen Verwendungszweck, weil:
- Sie in einen persönlichen Dialog mit Ihren Mitarbeiter:innen treten
- Sie Raum schaffen, um Probleme im Arbeitsalltag zu besprechen
- Sie aktuelle Einblicke in die Arbeitsbedingungen Ihres Unternehmens erhalten
Erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) basiert immer darauf, dass Sie gesundheitliche Probleme erfassen und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten, um Ihre Gesundheitsquote zu verbessern und folglich Ihre Fehlzeiten zu reduzieren.
Am einfachsten gelingt Ihnen das, wenn Sie Mitarbeitergespräche als Chance für einen offenen Dialog über Ihre betrieblichen Rahmenbedingungen und ggf. negative Vorfälle nutzen.
Praxistipp:
Sie erhöhen die Effektivität Ihrer Mitarbeitergespräche als präventive Maßnahme zum Schutz der Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen, wenn Sie sich regelmäßig Zeit dafür nehmen. So stellen Sie sicher, dass Sie wissen, ob etwas Ihre Mitarbeiter:innen belastet oder nicht.
Welches Ziel hat das Mitarbeitergespräch als präventive Maßnahme in Ihrem Unternehmen?
Sie haben bereits erfahren, welche drastischen Folgen psychische Erkrankungen auf die Arbeitsfähigkeit Ihrer Arbeitnehmer:innen haben und dass regelmäßige Mitarbeitergespräche sich eignen, um negative Arbeitsumstände oder Vorfälle zu erfassen.
Aber das ist tatsächlich nicht das grundlegende Ziel Ihres Mitarbeitergesprächs. Sie gewinnen zwar wichtige Einblicke durch einen offenen Dialog, trotzdem nützt Ihnen dieses Wissen und das ganze Gespräch nichts, wenn Sie keine Maßnahmen treffen.
Denn das Mitarbeitergespräch ist ein zentraler Bestandteil Ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Und alle Bestandteile des BGMs folgen einer klaren Struktur, um wirklich die Gesundheit Ihrer Belegschaft zu fördern – mit diesem Ablauf:
- Sie erkennen rechtzeitig belastende Situationen in Ihrem Arbeitsumfeld
- Sie treffen geeignete Maßnahmen, um Ihre Mitarbeiter:innen zu schützen
- Sie überprüfen die Effektivität Ihrer Maßnahmen und passen sie ggf. an
Wenn Sie diesem Ablauf folgen, werden Sie die Gesundheitsrisiken für Ihre Arbeitnehmer:innen anhand von Mitarbeitergesprächen und Folgemaßnahmen gezielt senken und so nicht nur Ihre Fehlzeiten reduzieren, sondern auch:
- Ihre Mitarbeiterbindung erhöhen, weil Sie sich tatkräftig für Ihre Belegschaft einsetzen
- Ihre Mitarbeiterzufriedenheit steigern, weil Sie Probleme proaktiv bewältigen
- Ihre Attraktivität als Arbeitgeber untermauern, weil Sie die Gesundheit Ihrer Angestellten ernst nehmen und schützen
Wie können Sie die organisatorische Arbeitslast von Mitarbeitergesprächen minimieren?
Sicher wussten Sie bereits, dass die Gewaltprävention und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen von massiver Bedeutung für Ihr Unternehmen ist. Vielleicht führen Sie auch schon Mitarbeitergespräche, um potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu entdecken. Und Ihre Maßnahmen erweisen sich auch als effektiv.
Dann bleibt Ihnen trotzdem noch ein Problem, dass Sie sich auch mit Geschäftsführer:innen oder HR-Angestellten teilen, die noch keine regelmäßigen Mitarbeitergespräche führen:
Die organisatorische Arbeitslast kostet Sie massiv Zeit, die Sie eigentlich nicht haben. Sie müssen nicht nur Termine koordinieren, Einladungen verschicken und die datenschutzkonforme Dokumentation beachten.
Sie müssen auch die eigentlichen Gespräche führen, passende Maßnahmen ergreifen und diese danach auf Ihre Wirkung überprüfen. Trotz all der angeführten Vorteile, kann die zusätzliche Arbeitslast sich überwältigend anfühlen.
Aber auch hier gibt es eine passende Lösung. Mit Saneware’s Mitarbeitergespräche-Software koordinieren Sie einfach Termine, nutzen fertige Vorlagen für Ihre Einladungen und erfüllen alle Datenschutzrichtlinien problemlos.
Software führt selbstverständlich nicht die Gespräche für Sie, aber sie erleichtert Ihre administrativen Aufgaben – weniger Routineaufgaben, mehr tun, was wirklich zählt:
Ihre Mitarbeitergesundheit zu erhöhen und trotzdem Zeit für wertschöpfende Aufgaben zu haben.