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73 % der deutschen Unternehmen fehlt ein strukturiertes BGM – Arbeitgeberstudie

von Katja Uhde – 30. August 2023

Die neueste Studie “Whatsnext” von dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG), der Techniker Krankenkasse (TK) als auch dem Personalmagazin (PK) ist im April 2023 erschienen. Es ist die dritte Studie der Herausgeber über den Fortschritt der Einführung von strukturiertem betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in über 1000 deutschen Unternehmen. 

Es offenbart den Stillstand bezüglich BGM in Deutschland – 73 Prozent der Unternehmen fehlt ein strukturiertes betriebliches Gesundheitsmanagement. Was Sie sonst noch aus der Studie über zukünftige Herausforderungen von Unternehmen lernen können und welche vier Fehler Sie in Ihrem BGM vermeiden sollten, das erfahren Sie diese Woche in unserem Saneware-Magazinbeitrag. 


Gesundheitsförderung statt -management

Zu Beginn die gute Nachricht: Deutsche Unternehmen sind bemüht in der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF). Arbeitssicherheit (77,9 Prozent), betriebliches Versorgungsmanagement (71,7 Prozent) und betriebliches Eingliederungsmanagement (75,5 Prozent) sind häufig bereits etabliert. 

Auch die Digitalisierung der Gesundheitsförderung schreitet voran. Etwas mehr als die Hälfte aller befragten, deutschen Unternehmen hat bereits digitale Gesundheitsberatung, digitale verhaltensbezogene Maßnahmen und Online-Coachings. 

Diese Maßnahmen ersetzen jedoch nicht die Einführung eines ganzheitlichen, strukturierten betrieblichen Gesundheitsmanagements. Erfolgreiches BGM erweitert Ihre gesundheitlichen Bemühungen, um Bedarfsanalyse, zielgerichtete Maßnahmen und wiederholte Wirksamkeitsprüfung.

„Das Gesundheitsmanagement in Deutschland ist ausbaufähig.“ – Mark Hübers, IFBG Studienleiter 

Wo sehen Unternehmer:innen die größten Herausforderungen der Zukunft? 

Der Fachkräftemangel stellt für Leiter:innen deutscher Betriebe laut Studie die größte Zukunftssorge dar. Aber auch die psychischen Belastungen der Belegschaft rücken verstärkt in den Vordergrund. Burnout, Depressionen und Überforderung der Mitarbeiter:innen sind Themenfelder, welche zukünftig von besonderer Relevanz sind. 

Außerdem wird das Selbstmanagement im Home-Office der Mitarbeiter:innen, verbunden mit der sozialen Isolation, als zukünftige Herausforderung deutscher Unternehmen in der Studie hervorgehoben. 

Die Einführung von ganzheitlichem betrieblichem Gesundheitsmanagement ist ein geeignetes Mittel, um diesen Herausforderungen entgegenzutreten und Ihren Betrieb zukunftssicher zu gestalten. 

Die erfolgreiche Umsetzung betrieblichen Gesundheitsmanagements bietet Ihnen viele Vorteile. Die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung steigt, Sie reduzieren krankheitsbedingte Fehlzeiten und identifizieren potenzielle Gefahrenquellen für Ihre Mitarbeitergesundheit. Um diese Vorteile zu nutzen, sollten Sie einige gängige Fehler bei der Einführung oder laufendem BGM vermeiden.

Diese vier Fehler sollten Sie im BGM vermeiden

Die Studie identifiziert vier typische Fehler, die Sie im Aufbau oder laufendem BGM in Ihrem Unternehmen vermeiden sollten. 

Gesundheitsmanagement schließt nicht alle Personengruppen ein

Die Studie stellt fest, dass Gesundheitsverantwortliche sich vor allem auf die Verbesserung der Gesundheit von Führungskräften, Home-Office Mitarbeiter:innen, Teilzeitbeschäftigten und Auszubildenden fokussieren. 

Diese Erkenntnis zeigt, dass Personengruppen vernachlässigt werden, die am stärksten unter belastenden Arbeitsumständen leiden: Schichtarbeiter:innen und gewerblich Beschäftigte. 65 Prozent der Studienteilnehmer:innen schreiben diesen Personengruppen geringe oder keine Bedeutung bezüglich BGM-Maßnahmen in Ihrem Betrieb zu. 

Für viele Unternehmer:innen oder Gesundheitsbeauftragte ist es eine Herausforderung, für diese Personengruppen geeignete Maßnahmen zu finden.  Das Saneware-Magazin hat sich deswegen bereits mit zielführenden Maßnahmen für Mitarbeiter:innen in Schichtarbeit auseinandergesetzt, um Ihnen die Suche zu erleichtern. 

Falsche Schwerpunkte des Maßnahmenkatalogs

Deutsche Betriebe zeigen in der Studie eine hohe Motivation für das Ergreifen von gesundheitsfördernden Maßnahmen. 91,6 Prozent aller Unternehmen bieten Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit an. 

Einzelne, unkoordinierte Maßnahmen bringen Sie jedoch Ihrem Ziel nicht näher. Um die Mitarbeitergesundheit nachhaltig zu verbessern und somit die Fehlzeiten Ihrer Mitarbeiter:innen zu reduzieren, bedarf es einer klaren Strategie und wiederholter Evaluierung. 

Steigender Termin- und Leistungsdruck oder ein höheres Arbeitsaufkommen werden in der Studie von Betriebsleiter:innen oder Gesundheitsverantwortlichen identifiziert als potenziell gesundheitsschädigende Arbeitsumstände. 

Aber auch nicht ergonomische Arbeitsbedingungen, schlecht beleuchtete Arbeitsplätze, eine unausgeglichene Ernährung oder zu wenig Bewegung sind mögliche, langfristige Gefahrenquellen. 

Der gut gemeinte Tatendrang vieler Unternehmer:innen führt dazu, dass teilweise unsinnige, unkoordinierte Maßnahmen getroffen werden und der Schwerpunkt Ihrer Bemühungen nicht mit den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter:innen im Einklang steht. 

Wenn Sie sinnvolle, zielgerichtete Maßnahmen treffen möchten, um die Mitarbeitergesundheit langfristig und nachhaltig zu verbessern, lohnt sich ein Blick auf die Gesundheitskennzahlen Ihres Betriebs oder zielgruppenspezifisches betriebliches Gesundheitsmanagement.  

Unzureichende Einbindung der Führungskräfte

Obwohl die Gesundheit der Führungskräfte als ausschlaggebender Faktor eines erfolgreichem BGM anerkannt wird, (als wichtigste Maßnahme im Kontext der Unternehmenskultur) spiegelt sich die Erkenntnis in den Ergebnissen der Studie nicht wider. 

Nur 38,3 Prozent der befragten Unternehmen unterstützen Ihre Führungskräfte durch Seminare oder Vorträge, die der Sensibilisierung oder dem Ausbau der Gesundheitskompetenzen dienen. 

Die Studie offenbart hier einen Graben zwischen Theorie und Praxis. Die besondere Bedeutung von Führungskräften im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist bereits in den Köpfen deutscher Unternehmer:innen angekommen. Lediglich die Umsetzung fällt vielerorts noch schwer. 

Nutzen Sie gerne unseren BGM-Ratgeber, um sich darüber zu informieren, wie Sie gesunde Führung zu einem festen Bestandteil Ihrer betrieblichen Gesundheitsförderung machen.

Keine oder geringe Investitionen verhindern den Aufbau eines strukturierten BGM

Seit Beginn der “Whatsnext”-Studie hat sich die Investitionslage in deutschen Unternehmen kaum verändert. Bedingt durch die Coronakrise hat sich die finanzielle Lage, was die Gesundheitsmaßnahmen betrifft, sogar noch verschlechtert. 

Eine der Ursachen ist das fehlende Wissen über die Möglichkeiten finanzieller Förderung durch Krankenkassen oder andere Sozialdienstleister. 36,9 Prozent der Verantwortlichen geben an, dass Sach- und Finanzleistungen der gesetzlichen Krankenkassen nicht in Anspruch genommen werden. Bei anderen Sozialversicherungsträgern beträgt der Anteil sogar 55 Prozent. Erfahren Sie hier, wie Sie finanzielle Förderungen für ein erfolgreiches BGM nutzen können. 

Wie kann Ihnen erfolgreiches BGM in Zukunft einfach gelingen?

Das betriebliche Gesundheitsmanagement wird in Zukunft nur in seiner Bedeutung steigen. Der Fachkräftemangel bereitet auch dieses Jahr deutschen Unternehmen die größte Sorge. Der Arbeitsmarkt ist, was Fachkräfte betrifft, hart umkämpft. 

Erfolgreiches BGM erhöht die Attraktivität Ihres Unternehmens, entlastet Ihre Belegschaft durch kürzer und weniger häufige Fehlzeiten und verbessert die Mitarbeitergesundheit. 

73 Prozent der befragten Teilnehmer:innen geben an, dass ihr Unternehmen noch kein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement hat. BGM ist heutzutage einfacher einzuführen als Sie denken. 

Saneware hat eine BGM-Software entworfen, die Ihnen die Einrichtung betrieblichen Gesundheitsmanagements erleichtert und Sie darüber hinaus auch weiterhin unterstützt. 

Machen Sie es sich leicht, Ihre Gesundheitskennzahlen dazu zu nutzen, zielführende Maßnahmen in Ihrem Betrieb umzusetzen. Analysieren Sie Ihre Gesundheitsquote, durchschnittliche Dauer der Erkrankungen oder Fehltage pro Mitarbeiter:in im Jahr. 

Verschaffen Sie sich grafisch einfach aufbereitete Einblicke in den Gesundheitszustand Ihres Betriebs durch Kategorien wie Geschlecht, Arbeitsort oder Kostenstelle. 

Mit unserer Software haben Sie jederzeit Zugriff auf alle relevanten Daten, so können Sie Ihr Budget kosteneffizient nutzen und die Wirkung Ihrer Maßnahmen fundiert bewerten. 

Sie möchten damit beginnen, erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement als Wettbewerbsvorteil für Ihr Unternehmen zu nutzen? 

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