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Wie Sie mit ganzheitlichem BGM Ihre Mitarbeiterfluktuation reduzieren

von Katja Uhde – 9. August 2023

Mitarbeiterfluktuation ist in Zeiten des Fachkräftemangels eine echte Herausforderung für viele Unternehmer:innen. Ersatz für die verlorenen Arbeitnehmer:innen zu finden, kostet Zeit, Geld und Nerven. 

Dieser Saneware-Magazinbeitrag beschäftigt sich deswegen, mit Mitarbeiterfluktuation, was sie verursacht und welche Risiken damit verbunden sind. Außerdem erfahren Sie, wie ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement Ihre Mitarbeiterfluktuation reduziert, worauf Sie bei der Einführung von BGM achten müssen und welche Maßnahmen sich dazu am besten dazu eignen, Ihren Mitarbeiterwechsel zu reduzieren. 


Inhaltsverzeichnis:


Was bedeutet Fluktuation? 

Die Fluktuation Ihres Personals bezeichnet am häufigsten den Prozess, bei dem Mitarbeiter:innen Ihr Unternehmen verlassen und folglich durch Neue ersetzt werden müssen. Das kann aus verschiedenen Gründen geschehen, Mitarbeiterkündigungen, interner Wechsel oder der Renteneintritt sind gängige Beispiele. In der Regel werden drei Arten der Fluktuation unterschieden und in einer der Kategorien bleibt Ihnen der oder die Mitarbeiter:in erhalten:  

1. Natürliche Mitarbeiterfluktuation
Der befristete Arbeitsvertrag Ihres Mitarbeitenden endet oder ein:e langjährige:r Mitarbeiter:in verabschiedet sich in die Rente. Weitere Beispiele können Elternzeit oder Erziehungsurlaub sein.  

2. Unternehmensexterne Mitarbeiterfluktuation
Eine:r Ihrer Mitarbeiter:innen verlässt Sie selbstbestimmt per Kündigung und wechselt zu einem anderen Unternehmen. Falls das in den ersten 12 Monaten passiert, wird von Frühfluktuation gesprochen. 

3. Unternehmensinterne Mitarbeiterfluktuation 
Hierbei handelt es sich um den Wechsel der Stelle oder Versetzung eines Mitarbeitenden innerhalb Ihres Unternehmens. 

Ihre allgemeine Fluktuationsrate setzt sich aus allen drei Komponenten zusammen. Aber nicht jede Art der Fluktuation ist Anlass zur Sorge. Die natürliche Mitarbeiterfluktuation können Sie nicht beeinflussen. 

Gut zu wissen: Eine hohe unternehmensinterne Mitarbeiterfluktuation ist ein Grund zum Feiern, denn Ihre Unternehmensstruktur lässt zu, dass Ihre Mitarbeiter:innen erfolgreich intern wechseln. Das bedeutet im Rückschluss, dass Ihre Mitarbeiter:innen gerne für Ihr Unternehmen arbeiten und interne Umschulungs-, Weiterbildungs- oder Aufstiegschancen nutzen. 

Zu guter Letzt gibt es noch die unternehmensexterne Mitarbeiterfluktuation. Ihre Mitarbeiter:innen ziehen es vor, lieber woanders zu arbeiten. Diese Art der Fluktuation müssen Sie im Auge behalten, denn sie birgt einige Risiken für Ihren Betrieb.  

Welche Risiken hat eine hohe Mitarbeiterfluktuation für Ihren Betrieb?

Eine zu hohe Mitarbeiterfluktuation hat mehrere Risiken, die das Wachstum und den Erfolg Ihres Unternehmens beeinträchtigen können. Zu diesen Risiken zählen:

Steigende Kosten

Wenn Mitarbeiter:innen Ihr Unternehmen verlassen, entstehen Kosten für die Einstellung neuer Arbeitnehmer:innen, einschließlich der Kosten für das Recruiting, Onboarding und die Einarbeitung.

Know-How-Verlust

Wenn Sie erfahrene Mitarbeiter:innen verlieren, gehen mit ihnen oft auch wertvolles Wissen und besondere Fähigkeiten verloren, die Ihrem Betrieb zuvor genutzt haben. 

Produktivitätseinbußen

Eine hohe Fluktuationsrate kann dazu führen, dass sich Ihre Projekte verzögern und die Produktivität Ihres Unternehmens sinkt, da neue Mitarbeiter:innen Zeit benötigen, um sich einzuarbeiten und auf volle Leistungsfähigkeit zu kommen.

Demotivation und Verunsicherung im Team

Der häufige Wechsel von Kolleg:innen kann die verbleibenden Mitarbeiter:innen verunsichern und ihre Motivation senken, da phasenweise eine zu hohe Arbeitsbelastung herrscht. 

Schwierigkeiten bei der Nachbesetzung

In Zeiten von Fachkräftemangel kann es schwierig sein, Ihre offenen Stellen mit qualifizierten Mitarbeiter:innen zu nachzubesetzen. 

Angesichts dieser Risiken ist es unerlässlich, Strategien zur Reduzierung der Mitarbeiterfluktuation zu entwickeln und umzusetzen.

Welche Ursachen führen zu Mitarbeiterfluktuation? 

Um eine gesunde Balance zwischen Mitarbeiterwechsel und Mitarbeitererhaltung herzustellen, ist es essenziell, die Ursachen für Ihre Mitarbeiterfluktuation zu kennen. 

Es gibt eine Vielzahl an Ursachen, die dazu führen können, dass Sie ein:e Mitarbeiter:in verlässt. In Folge werden wir Ihnen einige mögliche Auslöser vorstellen: 

Hohe Arbeitslast

Wenn Ihre Mitarbeiter:innen über längere Zeit einer zu hohen Arbeitslast ausgesetzt sind, kann das dazu führen, dass Sie Ihr:e Arbeitnehmer:in verlässt. 

Psychische Belastung 

Hohe Arbeitslast kann schnell dazu führen, dass sich Ihre Mitarbeiter:innen konstant unter Druck gesetzt fühlen und die Arbeit zu einer psychischen Belastung für Ihre Belegschaft wird. 

Psychische Belastung muss nicht immer durch eine zu hohe Arbeitslast verursacht werden. Sie sollten genau untersuchen, ob die psychische Belastung Ihrer Mitarbeiter:innen hoch ist, denn psychische Erkrankungen sind einer von drei Hauptgründen für Fehlzeiten und somit auch für Ihre Fluktuationsrate relevant.

Schlechte Führung 

Wenn Ihre Mitarbeiter:innen das Gefühl haben, dass sie nicht ausreichend Autonomie haben oder von ihren Vorgesetzten bevormundet werden, kann dies ebenfalls zu Fluktuation führen.

Private Umstände 

Anstehender Umzug, berufliche Umorientierung oder die Geburt eines Kindes können Auslöser für Mitarbeiterfluktuation sein, die Sie nicht immer beeinflussen können. 

Unzureichendes Betriebliches Gesundheitsmanagement

Fehlendes Stressmanagement, ungeschultes Führungspersonal oder mangelnde ergonomische Ausstattung am Arbeitsplatz können auf Dauer dazu führen, dass die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen unter den betriebsinternen Umständen leidet und in Folge die Mitarbeiterzufriedenheit sinkt, was zu hoher Fluktuation führt. 

Wie können Sie mit ganzheitlichem Betrieblichen Gesundheitsmanagement Ihre Mitarbeiterfluktuation reduzieren?

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) stellt eine wirksame Maßnahme zur Reduzierung Ihrer Mitarbeiterfluktuation dar. BGM betrachtet Gesundheit am Arbeitsplatz ganzheitlich und zielt darauf ab, sowohl die Arbeitsbedingungen als auch das individuelle Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter:innen zu verbessern.

Erfolgreiches BGM beginnt mit der Bedarfsanalyse. Stellen Sie fest, welche spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen Ihrer Belegschaft hat. Sie können Umfragen oder Interviews durchführen oder einen Gesundheitszirkel einrichten. 

So verstehen Sie die Ursachen, die zu Ihrer Fluktuation beitragen, und ermitteln, welche BGM-Maßnahmen am effektivsten Ihre Mitarbeiterfluktuation reduzieren. 

Im nächsten Schritt formulieren Sie einen zielführenden Plan. Überlegen Sie, welche präzisen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zur Stressreduktion und zur Förderung einer gesünderen Lebensweise umgesetzt werden können. Das Finden von  präzisen Maßnahmen ist der Schlüssel für erfolgreiches BGM und somit der Senkung Ihrer Fluktuationsrate. 

Falls Sie Schwierigkeiten haben, geeignete Maßnahmen für Ihren Betrieb zu finden, kann ein Blick auf Ihre Gesundheitskennzahlen aufschlussreiche Informationen liefern. Wenn Sie noch nicht von den Vorzügen digitaler Gesundheitskennzahlen profitieren, finden Sie im nächsten Abschnitt einige mögliche Maßnahmen für Ihre Unternehmen. 

Dann folgt schrittweise die Implementierung der festgelegten Gesundheitsmaßnahmen. Kommunizieren Sie die Veränderungen im Voraus und teilen Sie Ihren Mitarbeiter:innen mit, dass die anstehenden Maßnahmen das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihrer Belegschaft fördern sollen. 

Das macht es Ihnen leichter, die Wirksamkeit der eingeführten Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen, denn die stetige Rückmeldung Ihrer Mitarbeiter:innen unterstützt Sie bei der Evaluation

Passen Sie Ihr BGM bei Bedarf an, um es weiter zu verbessern. Erfolgreiches BGM ist nach der Implementierung und Evaluation nicht abgeschlossen, sondern bleibt ein fortlaufender Prozess, der kontinuierlich Ihre Arbeitskultur verbessert und die Mitarbeiterfluktuation nachhaltig reduziert.

Welche konkreten Maßnahmen des BGMs können Sie umsetzen, um Ihre Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren?

Die praktische Anwendung von Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) zur Reduzierung der Mitarbeiterfluktuation erfordert nicht nur eine strategische Planung. Es bedarf auch konkreten Maßnahmen, die Sie umsetzen, um Ihre Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren:

  • Verbessern Sie die Arbeitssituation
    Flexible Arbeitszeiten, ein ergonomischer Arbeitsplatz oder die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten sind Maßnahmen, welche die Arbeitssituation Ihrer Mitarbeiter:innen verbessert und so Ihre Fluktuation reduzieren. 
  • Etablieren Sie Stressmanagement
    Bieten Sie Schulungen zum Stressmanagement an, die Ihre Arbeitnehmer:innen dabei unterstützen, besser mit ihrer Arbeitsbelastung umzugehen. Das trägt dazu bei, die Work-Life-Balance zu verbessern und Erkrankungen wie Burnout vorzubeugen. 
  • Förderung der körperlichen Gesundheit
    Schaffen Sie Bewusstsein für gesunde Ernährung oder stellen Sie Firmenräder zur Verfügung, um die körperliche Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen zu fördern. Gesunde Mitarbeiter:innen sind oft zufriedener und produktiver.
  • Fort- und Weiterbildung Ihrer Führungskräfte
    Der Erfolg Ihres Betrieblichen Gesundheitsmanagements hängt maßgeblich von Ihren Führungskräften ab. Gesunde Führung stärkt Ihre Unternehmenskultur und ermöglicht Ihrer Belegschaft, Konflikte schneller zu lösen, was Ihre Fluktuation weiter senkt. 
    Der ganzheitliche Rahmen dieser Maßnahmen führt dazu, dass sich Ihre Mitarbeiterfluktuation reduziert, die Produktivität Ihrer Mitarbeiter:innen steigt und Ihre Belegschaft gesünder und zufriedener ist, was Ihre Fehlzeiten zusätzlich verringert. 

Wieso lohnt sich die Investition in ein ganzheitliches BGM langfristig für Sie?

Eine zu hohe Mitarbeiterfluktuation kostet Sie Geld, Zeit und Nerven. Mit jedem verlorenen Mitarbeitenden geht auch wichtiges Know-How verloren und die Produktivität Ihres Betriebs sinkt, zumindest kurzfristig. 

Der ganzheitliche Rahmen Betrieblichen Gesundheitsmanagements führt dazu, dass sich Ihre Mitarbeiterfluktuation reduziert, die Produktivität Ihrer Mitarbeiter:innen steigt und Ihre Belegschaft gesünder und zufriedener ist, was zusätzlich die Fehlzeiten Ihrer Mitarbeiter:innen verringert. 

Eine Investition in BGM macht Ihr Unternehmen attraktiver für bestehende und potenzielle Mitarbeiter:innen und verschafft Ihnen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Denn erst 27 Prozent aller deutschen Unternehmen haben, laut der letzten Arbeitgeberstudie, umfängliches BGM eingeführt. 

Erleichtern Sie sich die Einführung von BGM und die Bewertung Ihres Fortschritts mit unserer BGM-Softwarelösung. Sie können leicht auf Kennzahlen wie Fluktuationsrate nach Mandaten oder Gesundheitsquote nach Alter, Geschlecht oder Arbeitsort zugreifen. 

Alle relevanten Daten werden für Sie grafisch ansprechend aufbereitet, mit dem klaren Ziel, Ihnen das Monitoring Ihres Erfolgs möglichst leicht und intuitiv zu gestalten. 

Nutzen Sie die Vorteile von erfolgreichem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, indem Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen investieren und so Ihre Mitarbeiterfluktuation reduzieren sowie Ihre Mitarbeiterbindung erhöhen.

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